In Erik Weisers laufendem Projekt "U-MOVE" werden U-Bahn-Karten entfremdet, indem Stationen entfernt und Städte überlagert werden, was dazu führt, dass sie zu reinen grafischen Designs werden. Obwohl diese Designs für die Navigation unbrauchbar sind, versuchen wir uns aus Gewohnheit dennoch daran zu orientieren. Als solche laden sie uns dazu ein, sowohl die Orte, die sie ursprünglich beschrieben haben, als auch die Art und Weise, wie wir Karten nutzen und verinnerlichen, zu überdenken.

Das Projekt umfasst derzeit alle europäischen Städte mit einem U-Bahn-System, mit dem Ziel, alle U-Bahn-Netze der Welt einzubeziehen. Die entstehende Karte wird als Matrix möglicher Kombinationen betrachtet. Weiser hat bereits eine Reihe von Werken geschaffen, die die U-Bahn-Linien Europas nach Ländern und Regionen zusammenfassen. Es gibt jedoch weitere Möglichkeiten, U-Bahn-Linien konzeptionell anzuordnen, beispielsweise nach Farben oder Formen. Während die resultierenden Karten auf der einen Seite weiter von der physischen Realität der Tunnel unter den Städten entfernt sind, weisen sie andererseits auf Verbindungen zwischen Orten hin, die sonst nie in Verbindung gebracht würden.

Diese verschiedenen Permutationen werden in einer beleuchteten, sich ständig verändernden Wandinstallation visualisiert. Digitale Sensoren registrieren die Bewegungen und Geräusche der Betrachter und beschleunigen oder verstärken die Verschiebungen von einer U-Bahn-Linienkonstellation zur anderen. Die pulsierende, interaktive Lichtshow soll einerseits dazu einladen, die Schönheit und Komplexität der städtischen Infrastruktur zu würdigen, die oft als selbstverständlich angesehen wird. Andererseits unterstreicht sie, dass wir alle unsere eigenen mentalen Karten der Stadt konstruieren.